Die Tour folgt einem Abschnitt des GTA, der Großen Alpenüberquerung, die von den Domodossola-Bergen bis zu den Ligurischen Alpen führt. Die Route folgt dem alten gepflasterten Saumpfad aus dem Jahr 1887, der sich entlang des Baches Mastallone bis zur Hochebene mit dem Baranca-See windet. Der Hintergrund dieses grünen Beckens wird von den hohen Gipfeln und den Almen der Selle-Alm gebildet, wo eine Gruppe von Hütten und die Überreste der eklektischen Villa Aprilia stehen. Weiter geht es über einen Trampelpfad zum Colle D'Egua, einem Aussichtspunkt, von dem aus man das Monte-Rosa-Massiv bewundern kann. Hier, an der Grenze zwischen dem Anzascatal und dem Valsesia, befindet sich das Biwak Volpone-Sesone und ein Kreuz, das sogenannte "Hirtenkreuz", das zum Gedenken an alle Hirten aufgestellt wurde, die ihr Leben in diesen Bergen verbracht haben.
Der Baranca-Pass ist, wie viele andere Orte im Ossola-Gebirge, reich an Geschichte. Neben der harten Arbeit der Hirten erlebten diese Orte auch den Glanz der frühen 1900er Jahre, als diese unberührte Natur zu einem Urlaubsort für die Turiner Bourgeoisie wurde. Unter all den Gebäuden ragen die Ruinen der Villa Aprilia, die auf einem Felsvorsprung über dem grasbewachsenen Barancasee liegt, durch ihre Einzigartigkeit heraus. Der borgosianische Architekt Costantino Gilodi, der als einer der repräsentativsten Vertreter der Belle Époque im Valsesia bekannt ist, errichtete seine Villa im Jahr 1908. Später wurde sie von der Familie Lancia gekauft, die sie in "Aprilia" umbenannte, nach dem berühmten Modell ihres Automobilherstellers.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Colle di Baranca, einer der wichtigsten Fluchtwege in die Schweiz, zum Schauplatz einer Schlacht zwischen Partisanenverbänden und faschistischen Milizen, die die inzwischen verlassene Villa Aprilia in Brand setzten.